Zur Geschichte Stavenhagens
Nach wiederholtem Besitzerwechsel gelangte der ursprünglich pommersche Ort durch Heirat im Jahre 1317 an das Fürstenhaus Werle und damit zu Mecklenburg. Über die Geschichte des Mittelalters sind kaum noch Aufzeichnungen vorhanden. Die Zerstörungen im Dreißigjährigen Krieg und wiederholte Großbrände haben fast alle Dokumente zerstört. Die alte Ritterburg und eine zu Beginn des 17. Jahrhunderts errichtete Schlossanlage verfielen. 1740 wurde auf deren Grundmauern das heutige Schloß errichtet.
Die alte Stadtkirche, ein Fachwerkbau aus dem 13.Jhdt., musste nach Brandschäden in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts abgebrochen werden. Der Neubau, entstanden zwischen 1774 und 1790, ist in seinen wesentlichen Gestaltungsformen noch heute erhalten.
Einen ersten Aufschwung erlebte Stavenhagen unter Bürgermeister Georg Johann Jakob Reuter (1776-1845): in seiner Amtszeit führte er den Anbau neuer landwirtschaftlicher Kulturen und die Stallfütterung ein. Er gründete hier auch die erste Lagerbierbrauerei Mecklenburgs.
Zuckerfabrik, Molkerei, Schlachthof, Dampfmühle, Sägewerk, Ziegelei und die Energiezentrale entstanden zwischen 1881 und 1901.
Nach gravierenden Verlusten an Menschen und historischen Gebäuden, gab es am 12. Juli 1949 endlich wieder Grund zu feiern: die damalige Landesregierung von Mecklenburg verlieh der Stadt das Recht, sich von nun an "Reuterstadt Stavenhagen" nennen zu dürfen - bis heute Ehrung und Verpflichtung für alle Bürger.
Stavenhagen - eine typisch
mecklenburgische Stadt
Die Reuterstadt Stavenhagen ist eine typisch mecklenburgische Stadt und steht, wie viele Gemeinden im Land, vor der wichtigen Aufgabe einer attraktiven Wohnraum- und Freizeitgestaltung. Aus der alten Garnisonsstadt entwickelte sich zusehends ein Standort mit einer leistungsstarken Wirtschaft, attraktiven Wohnungsstandorten sowie einer modernen Infrastruktur. Dieser Prozess hält noch an und ist in ständiger Entwicklung begriffen. Unter Bewahrung der landschaftlichen Schönheit und der kulturellen Werte ist Stavenhagen ein wirtschaftliches Unterzentrum mit wachsender Bedeutung.
Mit der Aufnahme in das Städtebauförderungsprogramm 1991 wurde ein wichtiger Schritt getan, um städtebauliche Missstände zu beseitigen, den Verfall historischer Bausubstanz aufzuhalten und leerstehende Gebäude wieder bewohnbar zu machen. Bisher sind auf diesem Gebiet schon viele Erfolge zu verzeichnen. So wurden in den letzten Jahren einige Häuser der historischen Altstadt saniert, die nun wieder Platz für attraktives Wohnen und neue Gewerberäume bieten. Mit der Rekonstruktion der Straßenzüge Alte Schulstraße und An der Bleiche sind bis auf wenige Abschnitte fast alle Straßen im Innenstadtbereich erneuert worden.
Der Kommune gelang es nach 1990, wichtige traditionelle
Wirtschaftsunternehmen am Leben zu erhalten und erfolgreich zu
privatisieren. Diese Betriebe entwickelten sich bis heute zu
leistungsstarken Unternehmen unserer Region. Hierzu gehören
beispielsweise die Pfanni GmbH, die Immergut Dauermilch GmbH und die
Pommernland Fleisch- und Wurstwaren GmbH.
Die zielstrebige Vermarktung der noch freien Flächen ist
Schwerpunkt der zukünftigen Entwicklung der Wirtschaft in der
Reuterstadt Stavenhagen.